Der Begriff Work-Life-Blending beschreibt das Phänomen, dass Arbeits- und Privatleben heute immer mehr miteinander verschmelzen. Vor allem Beschäftigten im Home-Office fällt es oft schwer, beide Lebensbereiche klar abzugrenzen. Wer noch dazu Kinder hat, ist einer enormen Mehrfachbelastung ausgesetzt.

Die Risiken des Home-Office im Blick behalten

Viele Menschen haben das Gefühl, im Home-Office ständig erreichbar sein zu müssen. Das birgt die Gefahr, deutlich mehr zu arbeiten, als vorgesehen. Auch Pausen geraten leicht in Vergessenheit oder fallen – insbesondere bei Eltern – den vielen familiären Verpflichtungen zum Opfer. Last but not least schwindet beim Work-Life-Blending meist die gedankliche Distanz zum Job, was oft zu innerer Unruhe und Schlafstörungen führt. Schlimmstenfalls geht dieser andauernde Stress auf Kosten der Gesundheit. Denn: Zeit für sich selbst, um zur Ruhe zu kommen und wieder Kraft zu tanken, ist meist das erste, was zu kurz kommt.

Die Flexibilität durch Work-Life-Blending nutzen

Es gibt aber auch Vorteile: Beim Work-Life-Blending entscheidet man in weiten Teilen selbst, wann man was macht. So lässt es sich leicht einrichten, das Kind zwischendurch von der Kita abzuholen oder mit ihm zum Arzt zu gehen. Auch kleine Auszeiten lassen sich leichter in den Alltag integrieren, zum Beispiel um Schlaf nachzuholen, weil das Kind gerade zahnt, oder eine Runde laufen zu gehen. Die große Herausforderung ist jedoch, diese Chancen auch wirklich zu ergreifen und nicht mich noch mehr To-dos zu befüllen.

Beginnen Sie mit einer Bestandsaufnahme

Das A und O für Eltern im Home-Office ist Zeitmanagement. Am Anfang steht deshalb Bestandsaufnahme. Haben Sie das Gefühl, dass Bereiche Ihres Lebens zu kurz kommen, können Sie Maßnahmen ergreifen, um eine bessere Work-Life-Balance zu erreichen. Wichtige Fragen lauten zum Beispiel:

  • Wie viel Zeit stecke ich in den Job, wie viel in die Familie?
  • Habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich arbeite?
  • Habe ich das Gefühl, dass meine Kinder während meiner Arbeitszeit gut betreut sind?
  • Sind alle Aufgaben im Haushalt gleichmäßig verteilt?
  • Habe ich auch genügend Zeit für mich?

Wie gelingt eine Work-Life-Family-Balance?

Wir haben sieben leicht umsetzbare Tipps zusammengestellt, wie Sie den Spagat zwischen Freizeit, Familie und Berufsleben besser meistern können:

  1. To-do-Listen erstellen

    Ganz gleich, ob Arbeit oder Familie: Notieren Sie jeden Abend die wichtigsten Aufgaben für den nächsten Tag. Sortieren sie nach Wichtigkeit und streichen Sie ab, was erledigt ist. Durch diese Struktur haben Sie alles im Blick und es fällt leichter, klar zu denken.

  2. Prioritäten setzen

    Ist Ihre Liste zu lang, sollten Sie Prioritäten setzen. Fragen Sie den Chef, welche Aufgaben noch warten können oder ob ein Kollege sie unterstützen kann. Und nehmen Sie auch privat Hilfe an – zum Beispiel durch andere Eltern, die ein paar Stunden aufs Kind aufpassen und sich an einem anderen Tag selbst über Entlastung freuen.

  3. Abschalten – und zwar wortwörtlich

    Nach Feierabend und am Wochenende ist es wichtig, sich vom Arbeitsalltag frei zu machen, um sich ganz der Familie widmen zu können. Dazu gehört Abstand von geschäftlichen E-Mails oder Anrufen. Dabei helfen feste digitale Freiräume, in denen Handy und Rechner ausgeschaltet bleiben.

  4. Perfektionismus über Bord werfen

    Gerade Frauen möchten noch immer sowohl im Beruf als auch in Partnerschaft, Haushalt und Erziehung alles perfekt machen – da ist Überforderung vorprogrammiert. Verabschieden Sie sich von der Vorstellung, immer eine „perfekte“ Leistung erbringen zu müssen. Und lernen Sie, auch mal nein zu sagen.

  5. Hausarbeit beschränken

    Viele Eltern neigen dazu, die gesamte Hausarbeit aufs Wochenende zu verlegen. Das hindert uns daran, wirklich zu entspannen und Zeit für die Familie zu haben. Um die Work-Life-Family-Balance in Balance zu halten, hilft ein Hausarbeits-Plan, der jedem Familienmitglied eine bestimmte Aufgabe zuteilt. Die kann natürlich auch in der Woche erledigt werden.

  6. Me-Time wichtig nehmen

    Mit Me-Time ist gemeint, sich ganz bewusst mal Zeit für sich selbst zu nehmen. Das kann bedeuten, sich mal richtig zu entspannen oder aktiv etwas zu tun. Wichtig ist nur, sich diese Auszeit wirklich bewusst zu nehmen – wer darauf wartet, dass sich im Alltag wie von selbst eine Pause ergibt, wartet meist vergeblich. Das ist kein Egoismus – im Gegenteil: Nur wer sich gut um sich selbst kümmert, kann auch gut für andere sorgen.

  7. Pausen fest einplanen

    Tragen Sie Ihre Me-Time im Kalender ein – ebenso wie den Jobtermin und den Kindergeburtstag. Dabei gilt: Schon kleine Auszeiten können das Wohlbefinden steigern und neue Energie schenken. Suchen Sie sich Zeitfenster, die Sie für sich reservieren können – vielleicht nach der Arbeit oder wenn Sie das Kind in die Schule gefahren haben.

  8. Verabredungen treffen

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